in memoriam

"Dieses Leben im Osten unserer Erde mit seiner Weisheit, dieser hektische Westen mit seinem aufgerissenen, rausch-verzogenen Mund, wie sich diese Hemisphären miteinander verbinden, wie sie einander durchdringen, um sich zu einem messianischen Zeitalter zu vereinigen."

Hadayatullah Hübsch, "Keine Zeit für Trips", 1991

68, Gott und Nullzeit

Der in Chemnitz geborene Paul-Gerhard "Hadayatullah" Hübsch gehört zu den schillerndsten Figuren der deutschen Gegenwartsliteratur. Der politische Aktivismus der 68er führte ihn über ein psychedelisches Abenteuer in eine Phase der Rastlosigkeit, die erst mit seiner Konversion zum Islam 1969 ihr Ende fand. Der Dokumentarfilm soll eine Annäherung an das Vermächtnis eines Grenzgängers im Zeichen der Vereinigung von Orient und Okzident sein.

Die Filmemacher sind der Meinung, dass die Tragweite des aktivistischen, lyrischen und religiösen Lebens von Hadayatullah Hübsch nicht genügend aufgearbeitet worden ist. Sie wollen ein umfassendes Bild von diesem gigantischen Lebenswerk in Form eines Dokumentarfilmes nachzeichnen.

Dafür durchforsten die Filmemacher mit einem fünfköpfigen Recherche-Team den Nachlass von Hübsch nach interessanten Fotos, Kunstwerken, Briefen und Notizen. Sie bereisen die Orte, an denen Hübsch gewirkt hat. Sie besuchen die Menschen, die mit ihm gewirkt und gelebt haben, Wegbegleiter und Mitstreiter, Freunde und Familie. Sie tragen Material von seinen Beiträgen und Auftritten zusammen, das in diversen Medienarchiven verstreut liegt.

Hier geht's zur Projektseite von "Hadayatullah - 68, Gott und die Nullzeit"!

Immer in Bewegung

... Mehr zu sein als Schein,
Mehr zu werden als Erden,
Mehr zu geben als Piranja-Leben,
Mehr zu erfahren als wir in 100 Jahren
Lernen könnten, entkernen könnten,
Erwärmen könnten, umschwärmen könnten,
Ach, das Bild, das wir von uns machten,
Zerfloss in bleierner Stille,
Unser Wille Ohnmacht,
Ausgelacht wurden wir von den Größen,
Verachtet, weil wir uns entblößten,
Selten auch beweint,
Eingedenk der Lieder: wo meine Sonne scheint,
Und wo meine Sterne stehn,
Da kann man der Hoffnung Land und der
Freiheit Licht in der Ferne sehn,
Aber zu viele kamen nicht an,
Zu viele verrottet, verstorben, verlassen,
Zu viele verwirrt, verirrt, verwest,
Aber einige haben die Suche nach der blauen
Blume nicht aufgegeben,
Einige, die schweben, die heben immer wieder
Die Steine auf, die auf ihren Weg gerollt
Werden wir Groll und Laster, Hohn und Zaster,
Wanderer, kommst du an da,
Dann höre auf den, der sah,
Der nicht abgespritzt wurde,
Von fremder oder eigener Hand,
Der den Verstand schärfte,
Der sich impfen ließ gegen den Ausverkauf,
Der nicht aufhört zu fragen,
Was die Sagen zu verkünden haben,
Was die heiligen Schriften offenbaren,
Von Eingebungen heimgesucht und nicht verflucht,
Immer auf der Suche, immer in Bewegung ...

(Aus dem Gedicht "Ausgezogen")

Sein letztes Buch

der_muslimische_witz.jpgDer Islam kennt Humor und Muslime können lachen! Dieses Buch tritt den Beweis an. Zum ersten Mal erscheint eine muslimische Witzesammlung, zusammengetragen aus vielen Ländern und verschiedenen Zeiten, die zugleich die innere Vielfalt des Islam widerspiegeln - von Mullah Nasruddin-Witzen aus dem vorderasiatischen Raum, dem Spaßvogel ""Goha"" im arabischen Orient bis zu zeitgenössischen Witzen. In der Einleitung erzählt Hadayatullah Hübsch über den Humor des Propheten Muhammad gemäß der Überlieferung und gibt eine kurze Übersicht über humorige Literatur im Islam.

ISBN: 978-3843600019
Patmos Verlag, 16.9.2013

Regen, Mond und Sterne

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Ein Novum in deutscher Sprache, jetzt als Sammelband: Kinderlieder und Gedichte für Muslime. Es umfasst die schönsten und bekanntesten Gedichte des berühmten deutschen Konvertierten Hadayatullah Hübsch. Neben den bekannten Gedichtbänden Islamische Kinderlieder, Regenmund und Sternenmund beinhaltet dieses Buch auch bislang unveröffentlichte Gedichte, die nach Themen geordnet leserfreundlich neu aufbereitet wurden.

ISBN: 978-3944277288
Verlag Der Islam, 14.6.2014


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Updates

4. Januar 2020 (10. Todestag)
Erstes Fundingziel von 6.000 Euro erreicht // Crowdfunding für das Dokumentarfilm-Projekt "Hadayatullah - 68, Gott und die Nullzeit"