Brecht den Bann
Hört auf zu schweigen,
So lange Sprech- und Denkverbot,
Eure säuselnden Geigen
Sind geistiges Schweinebrot,
Brecht endlich den Bann,
Die Macht muß fallen,
Schluß mit der Angst,
Schluß mit dem Lallen,
Brecht endlich den Bann,
Weg mit der Hatz,
Heh, Knoten, platz,
Oder bist du tot, Mann?
Wenn die, die lügen,
Uns mit Geld kaltstellen,
Sagt, dass sie betrügen,
Euer Wort schlägt Wellen,
Sie schüchtern uns ein,
Drohen mit Knast,
Stellt den Schurken ein Bein,
Nur Gerechtigkeit paßt,
Laßt euch nicht darauf ein,
Ach, faule Kompromisse,
Die Wahrheitsfahne hisse,
Seid ein rollender Stein,
Die Solidarität ist mehr
Als Täterä und Raunen,
Nicht untern Teppich kehr,
Was wahr ist, laßt sie staunen,
Dass es noch Menschen gibt,
Die sich nicht kaufen lassen,
Gut ist der Mensch, der liebt,
Die Feigheit sollt ihr hassen,
Die Tyrannei der Worte,
Die toll ins Weltbild passen,
Die stinkenden Dummorte,
Das Heucheln sollt ihr hassen,
Mit Liebe, denn die Zeiten,
Der Mensch, er kann sich ändern,
Habt Mut, in Freud und Leiden,
Gebt Sonne kalten Ländern,
Und hört auf zu schweigen,
Die das nicht wollen,
Sie prügeln euch fest in ihren Rollen,
Wenn ihr das Maul haltet,
Sich der Freiheit zuzuneigen
Ist niemals veraltet,
Laßt sie toben, laßt sie grollen,
Klar im Herzen und nicht fett,
Das ist's, wie wir sein wollen,
Und nicht so verdammt nett
Wie die, die Sklaven sind
Von Ruhm und Gier und Geld
Und all dem, was ein schönes Kind
Für ganz gefährlich hält,
Sie sind nicht mein Herr,
Sie sind nicht mein Gott,
Freiheit, die ich meine,
Ob ich wache oder weine,
Bringt raus aus dem Trott,
Drum hört auf zu schweigen,
Schluß mit Hü und mit Hott,
Auf den Berg muß man steigen,
Im Tal verrott!