Viele Flüsse - ein Meer

In der Heiligen Schrift der Muslime - ein arabisches Wort, das "Gottergebener Mensch" auf Deutsch bedeutet - finden wir in der Sure 49 den Vers 14, der übersetzt lautet:

"O ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernen möchtet. Wahrlich, der Angesehenste von euch ist vor Allah der, der unter euch der Gerechteste ist. Siehe, Allah ist all­wissend, allkundig." (Quran, Sure 49 Vers 14).

Nach der Lehre des Heiligen Propheten Muhammad, Frieden und Segen Allahs seien auf ihm, ist die Religion, die ihm von dem allmäch­tigen Schöpfer aller Menschen offenbart wurde, die Fortsetzung und Vollendung aller vorangegangener Religionen, die Gott in den verschiedenen Teilen der Welt als Weg des Menschen zu Glückselig­keit und Frieden im Diesseits wie im Jenseits durch Seine auser­wählten Gesandten verkünden ließ.

Somit sagt Allah im Heiligen Quran über den Glauben der Muslime: "Dieser Gesandte glaubt an das, was zu ihm herabgesandt wurde von seinem Herrn, und (also) die Gläubigen; sie alle glauben an Allah, und an Seine Engel, und an Seine Bücher, und an Seine Gesandten (und sprechen): Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Ge­sandten." (2:286).

Wiewohl Krischna und Buddha im Heiligen Quran sowie andere Pro­pheten aus dem asiatischen Teil unserer Erde nicht namentlich im Heiligen Quran erwähnt werden, während etwa Adam, Noah, Abraham, Moses und Jesus ausdrücklich genannt werden, zählen auch sie wie ebenfalls die entsprechenden Bücher und Schriften, etwa die Veden und die Bagavadgita, islamischen Theologen als gottgesandte Lei­tung für Menschen ihres Wirkungsbereichs.

Wenn ich nun über Gemeinsamkeiten von Hinduismus, Buddhismus und Islam spreche, dann ist es nicht verfehlt, dieser Ausführung den Titel "Viele Flüsse - ein Meer", oder: "Viele Wege - ein Ziel" zu geben. Zwar haben sich im Lauf der Jahrtausende wesentliche Un­terschiede zwischen diesen und auch den anderen Religionen ergeben, aber hier ist nicht der Ort, um uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Indes geht es um Aspekte eines interreligiösen Dialogs, den zu feiern wir hier, anlässlich des l00sten Jubiläums des "Fünften Weltkongress für Freies Christentum und Religiösen Fortschritt", zusammen gekommen sind. Gleichen sich, um ein Beispiel zu geben, denn nicht der Friedensgrüß "Assalamo Alaikum", das heißt auf Deutsch: "Frieden sei mit Dir" des Islam, den der Heilige Prophet Muhammad, Frieden und Segen Allahs seien auf ihm, allen Menschen, denen er begegnete, ob es nun Juden, Christen, Heiden oder Muslime waren, darbot, und die buddhis­tische Gelöbnisformel im Zen: "So zahlreich die Wesen auch seien, ich gelobe, sie alle zu retten" oder die Aussage der Bhagavadgita:

"Derjenige, der sich vollkommen über Mich bewusst ist und weiß, dass Ich der letztliche Nutznießer aller Opfer und Entsagungen, der Höchste Herr aller Planeten und Halbgötter und der Wohltäter und wohlmeinende Freund aller Lebewesen bin, erlangt Frieden von den Qualen des materiellen Daseins." (Bhagavadgita, 5:29).

Der Wunsch und das Gebet der Muslime, alle Menschen mögen den Frieden, der von Gott kommt, erlangen, die Bereitschaft des Buddhisten, alles zu tun, um den Menschen Frieden zu bringen, und die Aussage von Hin­dus, Krischna als dem "wohlmeinenden Freund aller Lebewesen" zu die­nen, um Frieden zu finden, haben viel gemeinsam und ein einigendes Ziel, nämlich erlöst zu werden von Leiden. Wenn auch im Detail die Wege unterschiedlich sind, so entspringen sie doch einer Quelle und haben eine Mündung, das Meer der Befreiung von Leiden und Qualen. Dem Muslim wird das Einhalten von vielen Geboten auferlegt, um in den geistigen Zustand der "beruhigten Seele" (Sure 89, 28-31) zu gelangen. Er soll sein "wildes Ich" zähmen, bis er zur "Sich selbst anklagenden Seele" wird (75:3), so dass sein Gewissen ihn antreibt, sich von weltlichen Abhängigkeiten zu lösen, auf dass er in die Lage versetzt wird, hohe moralische Tugenden zu entfalten. Er wird zum Beispiel von Allah im Heiligen Quran aufgefordert: "Gerechtigkeit (auszuüben) und uneigennützig Gutes zu tun und zu spenden wie den Verwandten" (Sure 16 Vers 91).

In der Bhagavadgita der Hindus werden die Gläubigen zum Beispiel dazu ermahnt, sich hingebungsvollem Dienst zu widmen. In Kapitel 5 Vers 2 heißt es: "Die Persönlichkeit Gottes sprach: Sowohl Ent­sagung des Handelns als auch handeln in Hingabe führen zu Befreiung. Doch von diesen beiden ist hingebungsvoller Dienst besser als die Entsagung aller Tätigkeiten."

Im Buddhismus wird zum Beispiel die Kultivierung der Tugenden und das Entfalten von Mitgefühl und Weisheit gelehrt, um dem Leiden zu entrinnen. Dabei ist es, um den einstigen Vorsitzenden der Buddhi­sten Organisation von Korea Yong-Un Han zu zitieren, die sehnsuchts­volle Liebe, die zur Überwindung des Egos führt. In einem Gedicht aus seinem Meisterwerk "Das Schweigen des Geliebten" schrieb er: "Wenn nicht Deinetwegen, warum ist dann mein Gesicht, das einst zart und glatt gewesen, nun runzelig. Ohne Sehnsucht nach Dir würde ich nimmer alt. Ich würde so bleiben, wie damals, als ich. mich zum ersten Mal in Deine Arme warf. Jedoch um Deiner willen werde ich gern alt, krank und würde sogar sterben wollen. Gib mir das Leben oder den Tod, allein nach Deinem Willen. Ich bin zugleich Du."

Diese Grenzen überschreitende Liebe, die schließlich zur Opferung des Egoismus führt, wird auch in den Bhagavadgita thematisiert. Etwa im Kapitel 9 Vers 26, in dem es heißt:

"Wenn Mir jemand mit Liebe und Hingabe ein Blatt, eine Blume, eine Frucht oder etwas Wasser opfert, werde ich es annehmen." Im Heiligen Quran wird in vielen Versen opfern als Weg beschrieben, um der Liebe Allahs teilhaftig zu werden. Letztlich ist der Ich-Tod, also die völlige Aufgabe persönlicher Wünsche und damit voll­kommene Hingabe, ja Unterwerfung unter den Willen Gottes, das ei­gentliche Ziel des Muslims. Die Bestrebungen, das Egoistische in sich auszulöschen, werden "Jihad Akbar" genannt, die wichtigste Stufe des Jihads, der fälschlicherweise oft "Heiliger Krieg" ge­nannt wird, also "Größte Anstrengung auf dem Wege Allahs"; dieser Jihad ist Pflicht für Mann und Frau, von der Wiege bis zur Bahre; die weiteren beiden Stufen des Jihads-sind, nach den Worten des Heiligen Qurans und den Äußerungen des Heiligen Propheten des Islams, der "Jihad Kabir", also die große Anstrengung, die darin besteht, Wahrheit mit Wort und in Schrift zu verbreiten (Sure 53 Vers 52) und der "kleine Jihad", die Verteidigung der Freiheit, vor allem der Glaubensfreiheit, notfalls mit Gegenwehr. Niemals aber dürfen Hass und materieller Gewinn Motive des Jihads sein. So wie Hazrat Mirza Ghulam Ahmad, der Mahdi und Messias des Islams, in einem Gedicht schrieb, in dem es heißt:

"Der Pfeil der durchdringenden Liebe fehlt niemals. Bogenschützen werden niemals faul, ihn abzuschießen. Sie ist das Feuer, das euch vor dem Feuer rettet. Sie ist das Wasser, aus dem hunderte von Wasserfällen entspringen. Durch sie wird euer Ewiger Freund her­beieilen, euch zu begegnen."

Und Maulana Jalaluddin Rumi, eine der Größen islamischer Mystik, schrieb:

"Mit der Liebe begann seit Anbeginn unsere Bahn: vom Wein der Ver­einigung ist unsere Nacht erhellt: von jenem Wein, der in unserem Glauben nicht verboten ist, bis zum Ende wirst du unsere Lippen nicht trocken finden."

Lässt sich also auf solchen Ebenen nicht ein Verständnis füreinan­der finden, mag auch der eine in Meditation, der anderen im Rezi­tieren des Lobpreises seines Herrn, der dritte im tränenüberström­ten Gebet zu seinem Schöpfer Glückseligkeit und Frieden suchen und hoffentlich auch finden.

Dass der Dienst an Gott und Seinen Geschöpfen an oberster Stelle der Aufgaben eines Menschen steht, wird traurigerweise von vielen Anhängern religiöser Lehren missachtet. Die Folgen solch pervertier­ten Handelns sehen und spüren wir tagtäglich. Statt zum Frieden aufzurufen, zum gegenseitigen Verständnis, zum Kennenlernen anderer als nur der eigenen Kultur und Glaubenswelten, fordern fanatische Krieger den Untergang des Fremden. Nicht Brückenbauen ist ihr Be­streben, sondern Gräben aufzureißen. Anstatt vom anderen zu ler­nen, verlangen sie ihre Unterwerfung. An die Stelle der von ihrem Glauben geforderten Selbstreinigung des Herzens und der Befreiung von Arroganz, falschem Stolz, Machtgier und egoistischen Interessen, setzen sie Anmaßung und Terror, Unterdrückung und Herrschsucht. Da­mit ist keinem gedient, noch nicht einmal jenen, die darin ihr Heil zu finden meinen.

Es ist also das Gebot der Stunde, diesen Unheilstiftern durch die Praxis gegenseitiger Achtung und Wahrung der Menschenwürde Zeichen entgegenzusetzen, um die Erde vor den Folgen solch blindwütigen Tuns zu bewahren. So ermahnt der Heilige Quran:

"Gut und Böse sind nicht gleich. Wehre (das Böse) ab mit dem, was das Beste ist. Und siehe, der, zwischen dem und dir Feindschaft war, wird wie ein warmherziger Freund werden. Aber dies wird nur denen gewährt, die standhaft sind; und keinem wird es gewährt als dem Besitzer großen Seelenadels." (Sure 41: 35-36). Durch solches Verhalten entstehende Begegnungen und möglicherweise daraus sich ergebende Freundschaften bedürfen der gegenseitigen In­formation, ehrlichem Interesse an den Bedürfnissen und Fragen des anderen und einem Herzen frei von Selbstgerechtigkeit, Vorurteilen, Dünkel und der Krankheit, den Splitter im Auge des anderen zu sehen, indes den Balken vor den eigenen Augen nicht zu beachten. Wie viel Missverständnisse kursieren zum Beispiel über den Islam, während schon der Name dieser Religion sagt, das es ihr Ziel ist, allen Menschen Frieden angedeihen zu lassen. Islam heißt wörtlich übersetzt: "Frieden zu erlangen durch Hingabe an Gott". Wie also können Hassprediger und Unruhestifter als Repräsentanten dieser Religion akzeptiert werden? Warum wird also eine Unterdrückung der Frau als Wesenszug dieser Religion betrachtet? Ist es nicht zentrales Unwissen über das, was der Heilige Quran lehrt, was der Heilige Prophet Muhammad, Frieden und Segen Allahs seien auf ihm, praktizierte? Gewiss, die Art und Weise, wie manche Menschen, die sich Muslime nennen, diesen Friedensweg, den Weg der Liebe und Sympathie, der Barmherzigkeit und des Mitleids, interpretieren, ist alles andere als einladend oder nachahmenswert. Er verdient in der Tat Erschrecken und stellt zugleich in Frage, wie es denn zu solchen Lebensformen kommen konnte, wenn stimmt, dass der Islam von seiner Grundaussage her "Liebe für alle, Hass für keinen" lehrt. Schuld an dem Zerrbild, das vom Islam existiert, ist jedoch so­wohl bei jenen, die ihn in Grund und Boden gestampft wünschen, wie auch bei jenen, die ihn so unheilig leben, ihr Unwissen und auch ein blinder Glaube an sogenannte Autoritäten, die eher Parade­beispiele für selektive Wahrnehmung und Unverstand sind, als tat­sächlich jene Kenner der Materie, als die sie sich gerne ausgeben. Auf die oftmals die Verse 3 und 4 der Sure 61 zutreffen, die lau­ten:

"O die ihr glaubt, warum sagt ihr, was ihr nicht tut? Höchst hassenswert ist es vor Allah, dass ihr sagt, was ihr nicht tut." Oder auch die Aussage des Verses 80 der Sure 2, in dem es heißt: "Wehe darum denen, die das Buch schreiben mit ihren eigenen Hän­den und dann sprechen: "Dies ist von Allah", dass sie dafür ei­nen armseligen Preis nehmen möchten."

Wenn also Leidenschaften das Tun begleiten, wenn Hass, Feindschaft und weltliche Begierden das Tun bestimmen, dann kann das Ergebnis nicht Frieden sein. Aber "Allah liebt nicht Unfrieden", steht in Sure 2 Vers 206 zu lesen. Und dieses Verdikt gilt gewisslich auch für den Hinduismus und den Buddhismus, wenn wir ihre Essenz und nicht ihre Auswüchse betrachten.

Es mangelt also an Menschen der unterschiedlichen Glaubens- und Ethikvorstellungen, die es ernst meinen mit dem Friedensstiften und wir brauchen mithin jene, die bemüht sind, die verschiedenen Bilder und Sprachen, die all diese Wege zur Erlösung geformt ha­ben, zu deuten und in ihren eigenen Welten nicht gefangen bleiben, sondern sich im übersetzen üben. Schön kommt diese so segensreiche Aufgabe in einem Gleichnis zum Ausdruck, das aus der islamischen Mystik stammt.

Ihm zufolge kam einmal ein Zirkus in eine kleine Stadt, und vier dort ansässige Blinde waren begierig, den damit einherziehenden Elefanten zu sehen. Nun, mit ihren Augen konnten sie ihn natür­lich nicht wahrnehmen, aber jeder für sich ging zum dem Zelt, in dem der Elefant untergebracht war, um ihn auf seine eigene Weise zu begutachten. Anschließend trafen sie wieder zusammen, und ein jeder von ihnen erzählte von seinem Erlebnis mit dem Elefanten. Der eine sagte: "Der Elefant sieht aus wie ein Hocker"; der zwei­te widersprach und meinte, "Nein, der Elefant sieht aus wie eine Trompete", der dritte hingegen beschrieb ihn mit den Worten: "Er sieht so aus wie ein Pinsel", und der vierte gab seine Erfahrung mit seiner Begegnung wider, indem er ihn als eine Art Fächer be­zeichnete. Natürlich stritten sie dann darüber, wer von ihnen recht hatte. Endlich kam ein Freund von ihnen hinzu und hörte sich an, was sie von sich gaben. Zu Rate befragt, wer von den vieren denn nun der Wahrheit gemäß den Elefanten erklären konnte, antwortete er: "Keiner von euch hat recht, denn der Elefant sieht ganz anders aus. Der eine hat einen Fuß des Elefanten ertastet, der aussieht wie ein Hocker; der andere hatte den Rüssel in den Händen, der einer Trompete gleicht; der dritte hat den Schwanz des Elefanten berührt, der in der Tat einem Pinsel ähnelt; und der vierte gar hat nur ein Ohr des Elefanten befühlt, der ihn an einen Fächer denken ließ."

Somit ist die Arbeit von jenen, die sich um den interreligiösen Dialog besorgen, am besten zu bewerkstelligen, indem man aus dem Zustand der blinden Unwissenheit heraustritt und zu einem Sehenden wird. Indes, das Erklären von etwas kann auch mit Schwierigkeiten verbunden sein. So, wie es in einem Witz berichtet wird, demnach einmal in einer berühmten religiösen Institution ihr Hauptverant­wortlicher am Ende eines Tages noch einmal durch die Räume des Hauses ging, um in den Räumen nachzuschauen, ob auch alles in Ord­nung, sei. Plötzlich hört er aus einem der Büros eine schluchzen­de, wehklagende Stimme. Er eilt dorthin und sieht in einer Ecke zusammengekauert seinen Cheftheologen. Besorgt beugt er sich über ihn und fragt: "Was ist denn nur mit Dir los, warum weinst Du denn so sehr?". Der Cheftheologe antwortet: "Ich kann unsere Religion nicht verstehen". Der Oberste der Institution ist schockiert, dass sein wichtigster Theologe seine Religion nicht versteht; dann aber fasst er sich und sagt zu ihm: "Aber ich kann sie Dir doch erklä­ren." Daraufhin antwortet der Cheftheologe: "Erklären kann ich sie mir auch, aber ich verstehe sie nicht."

Damit ist ein Hauptproblem des interreligiösen Dialogs angespro­chen. Viele gibt es, sowohl aus den Reihen der jeweiligen Religion selbst, als auch aus jenen, die aus einem anderen Glaubensweg stam­men, die mit schönen oder auch nicht so schönen Worten beschreiben, was sie selbst oder andere denken und glauben; sie beschreiben und erklären, aber es fehlt jenes Verständnis, das entsteht, wenn man sich die Religion und Kultur von innen anschaut, oder sogar miter­lebt. Solche Einfühlungsgabe ist selten, aber sie ist dringend notwendig, um wirklich vermitteln zu können. Indes heißt, den ande­ren verstehen, nicht unbedingt oder notwendigerweise, mit ihm glei­cher Meinung zu sein. Ihn zu dulden, bleibt jedoch eine humanitä­re Pflicht, solange von ihm nicht Gefahr für Leib und Leben anderer ausgeht. Denn verständlicherweise gilt der Leitsatz, keine Freiheit den Feinden der Freiheit, um Sicherheit zu gewährleisten. Aber To­leranz ist ein Gebot der Stunde. Und der Islam setzt durch das Gebot der Glaubensfreiheit ein Zeichen, genauso wie das Grundgesetz unseres Landes.

Im Heiligen Quran beißt es dazu: "La ikra hafidin", übersetzt: "In Glaubensdingen darf es keinen Zwang geben" (Sure 2 Vers 257). Und in einem anderen, wie auch weiteren Versen des Heiligen Buches des Islam, ist zu lesen:

"Lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will." (Sure 18 Vers 30).

In diesem Sinne gilt es, Geduld zu üben und sich nicht an Äußerlich­keiten zu stören, kulturelle und religiöse Eigenheiten des jeweils anderen zu tolerieren und nicht das vermeintliche Recht einzuklagen, dass der jeweils andere sich über das ihm Erlaubte und Mögliche hinaus anpasst oder angleicht.

Vielleicht ist es deswegen ein für alle annehmbares Motto, das in Sure 2 Vers 149 zu finden ist und das lautet:

"Und jeder hat ein Ziel, nach dem er strebt; wetteifert daher mit­einander in guten Werken. Wo immer ihr seid, Allah wird euch zu­sammenführen. Allah hat die Macht, alles zu tun, was Er will." Und mein Abschiedswort ist:"alhamdolillah", das heißt, "aller Lob­preis gebührt Gott", sowie ein herzliches "Assalamo Alaikum", Friede sei mit Ihnen.

Hadayatullah Hübsch