Vita

Politische Amtsträger würdigen sein Eintreten für einen Dialog der Religionen und seine Künstlerfreunde feiern ihn als Urgestein der deutschen Beatszene, kreativen Wortkünstler und avantgardistischen Performer. Hadayatullah wird wahrgenommen als Vermittler zwischen den Religionen und Grenzgänger zwischen den Kulturen, doch im Grunde genommen hat er nicht einander Fremdes zu vereinen versucht, sondern das Wahre, Beste und Größte der Kulturen und Religionen in sich und seinem Schaffen verbinden wollen. Ob als Hippie oder als Ahmadi-Muslim, es ging ihm darum, die Grenzen des Ichs zu sprengen, sich von den Zwängen der Leidenschaften zu emanzipieren und von den mentalen Repressionen der Gesellschaft zu befreien, es ging ihm, kurzum, darum, das Bewusstsein zu erweitern. Und dies im Zeichen einer Symbiose von Orient und Okzident. Ein lichter Gedanke, gerade in dieser manchmal trüben Zeit.

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"Als Sprecher der islamischen Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat und einer der prominentesten deutschen Konvertiten hat Hadayatullah Hübsch seinen Beitrag zur Integration geleistet...  . Damit stellte er, wie kaum ein anderer, eine Brücke zwischen den Welten dar."
Jörg-Uwe Hahn, Hessischer Integrationsminister

"Für die einen holte Hübsch den Beatnik-Stil in die deutsche Sprache, für die anderen stand er schlicht in der Tradition des Expressionismus. Unter dem Pflaster lag der Strand, Marokko war der Nabel der Welt und LSD war im falschen Leben immer noch die bessere Wahl als RAF, DDR oder CDU. Doch im Kalten Krieg blieb es unbehaglich, auch in der Kommune 1 fand Hübsch wohl eher den Schrebergartenverein auf Hasch als eine Lebensgemeinschaft neuen Typs."
Timotheus Schneidegger, Herausgeber Lichtwolf

"Er war unser – doch als wer oder was? Seine in den allermeisten Nachrufen geraffte oder moritatenhaft nacherzählte Biographie ist in summa die äußerst erfolgreiche Laufbahn eines Glücksuchers. Wer ihn seinerzeit als „Deutschlands Jugendsprecher“, als „Germanys Rockpoet Nr.1“ oder gar als den „deutschen Allen Ginsberg“ feierte, scheute überhaupt keine Vergleiche oder kannte „Pidschie“ Hübsch schlecht bzw. gar nicht."
Glanz&Elend - Magazin für Literatur und Zeitkritik

Wie Cat Stevens nach einer Pause den Sänger, hatte Hadayatullah Hübsch den Beat-Poeten mit in die Existenz als Muslim genommen.
Süddeutsche Zeitung

Seine Lyrik war direkt, emotional, rhythmisch, rasant, dynamisch und von einer unerschöpflichen Wortspielphantasie geprägt. Lange bevor Poetry Slam emotionale, wortspielstarke, rhythmische Spoken Word Lyrik hervorbrachte, war Hadayatullah ein Spoken Word Dichter, mit Beat und Rock´n Roll in den Versen.
Kulturnetz.ev

Er hatte viele Leben, und nur das nimmt seinem Tod mit 64 Jahren etwas von seiner Bitterkeit.
Der Tagesspiegel

Für die Toleranz und die Verständigung zwischen Christentum und Islam setzte er sich ein.
Journal Frankfurt

Hübsch war ein Mensch, der schwer einzuordnen war. Nicht weil er ein Geheimnis um sich machte – bereits 1991 und 1998 veröffentlichte er seine Lebenserinnerungen – sondern weil er vielseitig war und vermeintlich Widersprüchliches in sich vereinte.
Frankfurter Rundschau

Sein außerordentlicher Intellekt und seine spirituelle Stärke machten ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit. Als Schriftsteller, Dichter und Journalist prägte er auch die deutsche Kulturlandschaft. Sein Verlust hinterlässt eine große Lücke, jedoch schöpfen wir aus dem großen Schatz seines Lebenswerkes. Möge Allah seiner Seele Frieden gewähren. Amin. Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland

Wir trauern um einen Freund - ehedem zorniger junger Mann, Aufmüpfiger, Revoluzzer, systemkritischer Geist -, um einen Wortgewaltigen und Belesenen, Literaten, Beat-Poeten und begnadeten Performer. Hadayatullah war Vermittler zwischen Kultur und Politik, war Trash-Künstler ungezählter Alltagsmüll-Macher und Kleinverleger. Durch Ihn konnte man Toleranz lernen, Sein Tod ist ein großer Verlust für die Frankfurter Kulturszene.
Nachruf seiner Freunde