Schattenlicht
Seh meine Schatten fliegen,
Seh, wie sie mich belügen,
Kündend von alten Kriegen,
Will nicht mehr unterliegen,
Will Lichter in sie tragen,
Will sie nach Weiß befragen,
Daß ich in neuen Tagen
Mich nicht mehr muß beklagen,
Seh meine Schatten rasen,
Will fangen, was sie lasen,
Seh sie wie Tiere grasen,
Malmend die großen Phrasen,
Will Wasser in sie gießen,
Daß Wahrheitsworte sprießen,
Daß neue Quellen fließen,
Daß sie nicht mehr verdrießen,
Schatten, euer Gesicht
Soll mich erschrecken nicht,
Soll Reim sein fürs Gedicht,
Ihr habt doch kein Gewicht,
Ihr seid Gesanges Ton,
Ihr seid der Taten Lohn,
Seit nun viel reiner schon,
Werdet doch wie ein Sohn,
Von dem ich lernen kann
Wie ich von Anfang an
Ging, und jetzt bricht der Bann,
Weil euch mein Herr ersann.