Abendlicht

Die Sonne ist gegangen,
Die Nacht streicht über Land,
O laß den Mond mich fangen
Wie Stundenglas den Sand,

Daß in den kleinen Jahren,
Die mir geblieben sind,
Mein Herz nicht sollt irrfahren
Wie unnütz wilder Wind,

Daß etwas ich darf tun,
Das ehrt die Herrlichkeit
Von Dir, und daß mein Ruhn
Blüht voller Dankbarkeit,

Daß jeder Augenblick,
Mit dem Du mich beehrst,
Nur zeugt vom Herzensglück,
Daß Du mich Lieben lehrst,

Nie soll es dunkel sein,
Wenn Du mir schenkst Dein Licht,
Auf daß ich werde rein
Durch lautren Ich-Verzicht,

Der Abend ist gekommen,
Doch mit ihm Sternenschein,
Bis zum Morgen der Frommen,
Die Dich preisen allein,

Mit Zungen, die befreit
Von Suche nach der Welt,
Denen Dein Wort verzeiht,
Weil Deine Hand sie hellt.