Im Grab des Morgens
Im Grab des Morgens möchte ich dich lieben,
Wie ein vom Stern gesandter Graufalter der Nacht,
Der, angelockt vom Tau, hängengeblieben
Im Spinnennetz, das von der Sonne überwacht,
Ich würde, mich vergessend, deine Flügel küssen,
Damit der lange Tod dir süß, von Angst befreit,
Du würdest singen und Zukunft nicht missen,
Dir wär das Leid genommen, so daß weit,
Du in meinem Atem hängst, noch zitternd
Unter dem Hall der wilden Stimmen
Der Dunkeltiere, die, das Sterben witternd,
Die Hügel der verlornen Zeit erklimmen,
Obwohl ihr Ruf nun nicht mehr schaden kann,
Da du, opferbereit, nur Segen bringst,
Durch den verschwindet aller Kälte Bann,
Mit dem den Schatten du zu Boden ringst,
Während, vom Licht geblendet, du verendest,
Und ich, müde an meinem Herz geworden, Weinen
Mit letzter Kraft ersehne, wendest
Du unsere Augen zu dem wahren einen.