Schick mir ein Wort
Schick mir ein Wort aus deiner tiefsten Nacht,
Laß singen mich der Natur Liedgedanken,
Solange Schlaf die Sehnsucht noch nicht umgebracht,
Gibt es noch Licht für dich so Liebskranken,
Gefallen, aufgestanden, und wieder gefallen,
Wohin nur wird dich solche Reise führen ?
Üb neu das Sterben, daß du lebst in allen,
Die nach den Schlüsseln suchen für die Himmelstüren,
Was du da aufbewahrst aus alten Tagen,
Ist doch verdorben nicht durch Höllenflug,
Es wird dir Hilfe sein für neue Fragen,
Und Wasser für den heilig Krug,
Der war entglitten deiner Hand beim Gehen
Zum Brunnen von Josef, der ganz allein
Enthält, was Herzen bringt zum Flehen,
Durch Weinen wird das Auge rein,
So zweifle nicht, spüre, es wird schon lichter,
Glaubst du, dein Freund hat dich verlassen?
Schon blühen Tausendschön Gesichter,
Siehe, von ihm kannst du nicht lassen,
Er ist‘s, der führt aus Dunkelheit
Ins Licht, das alle Welt durchdringt,
Was schmerzte, war das Schattenkleid,
Nur wer an Trennung litt, der singt.